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Nachhaltige Transformation: Schon grün oder noch braun?

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  • Asset Manager müssen ökologischen Umbau der Wirtschaft mitfinanzieren 
  • Nachhaltigkeit als Prozess – Union Investment fördert Unternehmen beim Wandel von „braun“ zu „grün“ 
  • Ratingprozess identifiziert systematisch Transforma-tionskandidaten mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit  
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Dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama wird das Zitat zugeschrieben: „Change is never easy, but always possible!“ Diese Worte treffen auch auf die höchst anspruchsvollen Anforderungen an die Transformation der Wirtschaft zu, die sich insbesondere aus dem Kampf gegen den Klimawandel ergeben und die deshalb so wichtig sind.¹ Unternehmen aller Sektoren sind gefragt, auf ökologische Risiken zügig und angemessen zu reagieren. Beim Thema Klimawandel gehört dazu vor allem die Einhaltung von CO2-Reduktionszielen, wie sie seit dem Pariser Klimaabkommen formuliert werden.


¹ Neben dem Klimawandel existieren noch weitere Themenkomplexe im Bereich Nachhaltigkeit, die ebenfalls zu Anpassungen auf Unternehmensebene führen müssen, wie etwa der Erhalt der Biodiversität. Siehe dazu auch das engage-Magazin.



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Vermögensverwalter wie Union Investment können und müssen ebenfalls einen Beitrag zur erforderlichen Transformation der Wirtschaft leisten. Dies gelingt beim Kampf gegen den Klimawandel zum einen durch die Reduktion eigener CO2-Emissionen. Zum anderen ermöglicht die Funktion als Kapitalsammelstelle, Einfluss auf die Transformation in anderen Wirtschaftsbereichen zu nehmen. Denn die erforderlichen Anpassungen von Geschäftsmodellen und damit verbundene Investitionen sind immens und ohne private Finanzinvestoren kaum realisierbar.² Hinzu kommt: Durch ihre Investments erhalten zumindest größere Asset Manager die Chance, in direkten Austausch mit Unternehmen zu treten, einen Eindruck von angestoßenen Transformationsschritten zu erhalten und eventuelle Versäumnisse zu thematisieren („Engagement“). All dies ist nicht allein eine Frage von gesellschaftlicher Verantwortung der Finanzindustrie. Denn nicht zu vergessen: Asset Manager verfolgen bei ihren Investments auch ein ureigenes Branchenmotiv: Renditeerzielung für die ihnen anvertrauten Gelder. Hier ist klar: Je größer der Druck auf die Unternehmen zur Transformation wird, desto mehr wird die Beachtung entsprechender ESG-Kriterien auch zur Voraussetzung für adäquate Performance von Investoren. Unternehmen, die braun bleiben, werden langfristig keine gute Anlage sein. 


² Siehe dazu den Bericht der Glasgow Financial Alliance for Net Zero aus dem Februar 2022; die Autoren des Berichts gehen von einem Kapitalaufwand von bis zu 125 Billionen US-Dollar aus, um bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft bis zum Jahr 2050 „net zero“ zu erreichen.  

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Doch was genau ist auf Asset Manager-Seite der am besten geeignete Ansatz zur Unterstützung einer nachhaltigen Transformation? Eine eindeutige Antwort fällt schwer. Denn bereits die Frage danach, was ein nachhaltiges Investment kennzeichnet, ist in der Öffentlichkeit und seitens der Regulatoren umstritten. In diesem Papier richten wir den Fokus auf einen Teilaspekt dieser Diskussion: den Prozess der qualitativen Analyse von Unternehmen, die sich aus Sicht eines Vermögensverwalters potenziell als nachhaltiges Investment anbieten. Mit anderen Worten: Wir beschreiben die unternehmerische Perspektive in puncto Nachhaltigkeit, nicht die politische und nicht die juristische. Die aufsichtsrechtliche Klassifizierung von nachhaltigen Investmentfonds etwa ist nicht Gegenstand dieses Papiers. Nicht, weil sie nicht wichtig ist, sondern weil es hilfreich ist, die verschiedenen Perspektiven nicht zu vermischen.

Grob lassen sich bei Asset Managern zwei gedankliche Ansätze bei Nachhaltigkeitsinvestments unterscheiden: 
  • Ansatz 1 – Nachhaltigkeit als erreichter Zustand eines Unternehmens, der durch nachhaltige Finanzinvestments gewissermaßen nachträglich belohnt wird: Bei diesem Ansatz profitieren die bereits als sehr nachhaltig eingestuften Unternehmen von (zusätzlichen) ESG-Investments. Zurückliegende Transformationsanstrengungen verliefen in vielen Fällen erfolgreich oder sind weit fortgeschritten. Aktuell ist die Anzahl solcher Unternehmen noch relativ gering und wird nur langsam größer. Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive haben Investments mit einem Schwerpunkt in dieser Unternehmensgruppe nur einen geringen zusätzlichen Nachhaltigkeitseffekt. Heißt insbesondere: Die Erreichung gesamtwirtschaftlicher CO2-Reduktionsziele wird auf diese Weise nur wenig unterstützt, denn die entsprechenden Unternehmen sind hier ja schon relativ weit. In Summe hat dieser vergleichsweise „enge“ Ansatz – auch gegenüber der Öffentlichkeit – einen großen Vorteil: Investmententscheidungen bieten hier wenig Angriffsfläche, ob sie nachhaltig wirken oder nicht! 
  • Ansatz 2 – Nachhaltigkeit als Veränderungsprozess, der durch Investments gefördert werden soll: Bei diesem Ansatz werden auch Unternehmen aus Sektoren unterstützt, die aktuell noch Teil des ökologischen Problems sind und (zu) hohe CO2-Emissionen aufweisen.³ Voraussetzung für die Unterstützung durch Asset Manager sollte natürlich eine belegbare und ambitionierte Transformationsstrategie sein. Wird diese dann erfolgreich umgesetzt, ist der gesamtwirtschaftliche Nachhaltigkeitseffekt regelmäßig größer als bei Unternehmen, die schon nachhaltig sind. Denn Transformationsunternehmen sind ja gerade so definiert, dass sie noch höheres Potenzial etwa zur CO2-Reduktion haben. Allerdings weist diese Variante einen Nachteil auf: Die Investmententscheidung des Asset Managers ist letztlich eine Wette darauf, dass das Unternehmen künftig einen guten Nachhaltigkeitsstatus erreicht. Abgesehen davon, dass selbst gute Wetten bekanntermaßen schief gehen können, ist eine solche Investmententscheidung natürlich für sich genommen leicht angreifbar und zumindest erklärungsbedürftig. Mit anderen Worten: Dieser Ansatz ist ein schmaler Grat!
 
Wichtig aber in jedem Fall: Der zweite Ansatz schließt den ersten nicht aus, insoweit geht es weniger um eine „Entweder-oder-Entscheidung“. Vielmehr stellt sich die Frage, ob ein Asset Manager nur den aktuellen Nachhaltigkeitsstatus berücksichtigt und belohnt (Ansatz 1), oder ob er ergänzend auch das zweite Verfahren nutzt und dadurch einen breiteren Ansatz wählt. Auf den ersten Blick spricht Vieles dafür, Veränderungsprozesse gemäß Ansatz 2 zu fördern. Jedoch: In der Öffentlichkeit und auch auf regulatorischer Seite ist es umstritten, Transformationskandidaten als nachhaltige Investments zu betrachten.


³ Gerade in ausgewählten Bereichen des produzierenden Gewerbes gibt es noch immer zu hohe CO2-Emissionen, so etwa in den Sektoren Energie, Versorgung, Industrie und im Bereich Rohstoffe. Eine Reduktion ist hier unter ökologischen Gesichtspunkten dringend erforderlich, stellt sich jedoch für die betroffenen Unternehmen oftmals als komplex und teuer dar.
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Für Union Investment ist Nachhaltigkeit kein Zustand, sondern ein Prozess. Im Rahmen der gesetzlichen Leitplanken folgen wir also Ansatz 2: Neben bereits erfolgreich auf ESG-Anforderungen ausgerichteten Unternehmen unterstützt Union Investment auch glaubhafte Transformationskonzepte durch seine Investments. Zwei Gründe führen zu dieser Entscheidung:

  • Portfolioimplikationen: Die Berücksichtigung von Transformationskandidaten erweitert das Anlageuniversum und verbessert die Diversifikationsmöglichkeiten. Zudem steigen die Chancen, bislang von ESG-Investoren weniger stark berücksichtigte Unternehmen frühzeitig zu selektieren – mit potenziell positiven Renditeeffekten.
  • Transformationseffekte: Asset Managern gelingt es durch die Förderung von Transformationsprozessen gemäß Ansatz 2 besser, globale CO2-Reduktionsziele zu unterstützen. Die Finanzierung von Investitionen auf möglichst breiter Basis, durch die bislang noch „braune“ Unternehmen „grün“ werden, ist dafür unabdingbar.

Wie erwähnt, kann dieser qualitative Analyse- und Selektionsansatz zu Diskussionen in der Öffentlichkeit führen:

  • Transformationskandidaten können scheitern: Selbst eine ambitionierte Transformationsstrategie ist keine Garantie für eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis, denn in vielen Fällen ist ein solcher Prozess mit diversen unternehmerischen Risiken verbunden. Für den Asset Manager bringt dieser Ansatz mittel- bis langfristig das Risiko eines Reputationsverlustes mit sich, wenn die Transformation bei zu vielen positiv eingeschätzten Unternehmen misslingt.
  • Portfolios mit Transformationskandidaten können konventionellen Portfolios ähneln: In der Außenwahrnehmung kann dies zu Verständnisproblemen führen, da auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, ob es sich tatsächlich um sorgfältig analysierte Transformationskandidaten und damit ein nachhaltiges Portfolio entsprechend Ansatz 2 handelt. Schnell steht dann der Vorwurf des „Greenwashings“ im Raum.

Das bedeutet: Der von Union Investment gewählte Ansatz ist mit Risiken verbunden und verlangt in jedem Fall einen gewissen Vertrauensvorschuss. Um dieses Vertrauen zu rechtfertigen und gleichzeitig systematisch Risiken zu begrenzen, benötigt ein Vermögensverwalter einen qualitativ hochwertigen, transparenten und vor allem glaubwürdigen Prozess.
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Dieser Prozess muss eine in die Zukunft gerichtete Beurteilung ermöglichen, ob Unternehmen mit großer Wahrscheinlichkeit eine erfolgreiche Transformation durchlaufen. Um diese Ziele zu erreichen, hat Union Investment das proprietäre UniESG Transformationsrating entwickelt und setzt dieses bereits seit Januar 2022 im Investmentprozess für nachhaltige Anlagen ein.⁴ Das interne Rating repräsentiert die qualitative Einschätzung des Portfoliomanagements von Union Investment, wie erfolgreich ein Unternehmen in den kommenden Jahren bei der Verbesserung seines Nachhaltigkeitsstatus sein wird. Die Bewertung erfolgt mittels messbarer und sektorspezifischer Kriterien, sogenannten „Key Performance Indicator“ – kurz: KPIs. Im Endergebnis ist durch die Erstellung individueller Transformationsratings die Aufteilung von Unternehmen in zwei Gruppen möglich: Vorreiter („leader“) und Nachzügler („laggard“). Es sind die Transformationsvorreiter, die sich bei Union Investment für nachhaltige Investments qualifizieren.⁵ Durch die Ergänzung dieser Unternehmen zu den ohnehin schon als nachhaltig eingestuften Werten gemäß Ansatz 1 wird das investierbare Universum erweitert.⁶ Vor allem aber ist damit der Optimismus verbunden, dem Ziel einer schnelleren gesamtwirtschaftlichen CO2-Reduktion näher zu kommen. Aus unserer Sicht sind diese Vorteile höher zu bewerten als das Restrisiko, auch in einige Unternehmen zu investieren, die letztlich bei der Transformation scheitern.


⁴ Für eine detaillierte Erläuterung zur Entstehung und ersten Ergebnissen des UniESG Transformationsratings siehe folgende Homepage zu Transformation und speziell dieses Dokument.
⁵ Allein im Jahr 2022 ermöglichte ein positives UniESG Transformationsrating („leader“-Status) in nachhaltigen Fondsangeboten die Investition in rund 150 zusätzliche Konzerne im Vergleich zum reinen Fokus auf bereits als nachhaltig eingestufte Unternehmen.
⁶ Durch die Suche nach erfolgreichen Transformationskandidaten ist es im vergangenen Jahr gelungen, das verfügbare Anlageuniversum für nachhaltige Publikumsfonds um rund 15 Prozent zu erweitern.





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Vor allem der Klimawandel rückt die nachhaltige Transformation der Wirtschaft immer mehr in den Vordergrund – für Unternehmen und Investoren. Union Investment will diese Transformation aus seinem genossenschaftlichen Werteverständnis heraus als Asset Manager mitgestalten und fördern. Klar ist: Der Transformationsprozess läuft für die daran beteiligten Unternehmen unterschiedlich ab. Union Investment ist bereit, auch solche Unternehmen durch Investments zu unterstützen, die in puncto Transformation noch Nachholbedarf haben. Dafür gelten zwei Voraussetzung: Zum einen muss die Transformationsstrategie ambitioniert, glaubwürdig und nachvollziehbar sein – über die Zeit müssen sich entsprechende Erfolge einstellen. Zum anderen müssen diese Investments natürlich positive Renditechancen bieten. Das skizzierte UniESG Transformationsrating bietet auf Basis eines systematischen Prozesses die Chance, erfolgreiche Transformationskandidaten für nachhaltige Investments zu selektieren. Dadurch kann es gelingen, die beiden genannten Vorrausetzungen zu erfüllen, Transformationskonzepte in Zeiten zunehmender „Greenwashing“-Debatten transparent zu erläutern und nachhaltiges Investieren insgesamt auf eine neue Stufe zu heben. Es ist ein schmaler Grat – aber gut gesichert lohnt es sich, ihn zu gehen.
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Herausgeber:

Union Investment Institutional GmbH
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Research:

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Text:

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Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 10.02.2023, soweit nicht anders angegeben.
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